"You're still alive!" - sagte doch tatsächlich mein Boda-Chauffeur Patric beim ersten Wiedersehen zu mir. Makaber aber nicht mal böse gemeint. Denn es sind in anderen Muzungu-Bars (Muzungu ist der Sammelbegriff für alle Nicht-Schwarzen, also Ausländer) weitere Bomben und eine Sprengstoffweste gefunden worden (NICHT in der wo ich war!), die entweder nicht gezündet haben oder es sich derjenige mit dem Ableben und den Jungfrauen nochmal überlegt hat.
Unser US-Mitbewohner Charlie, der für eine Fotoreportage in Uganda ist, hat es in der Nacht übrigens tatsächlich geschafft, sich ins Krankenhaus von Kampala zu mogeln. Die Bilder gingen unter anderem an Reuters, DPA, sogar die New York Times.
Eins vorweg, die Bilder enthalten Blut, sind aber nicht auf Verwundung fokussiert. Der Name Charlie Shoemaker steht unterm Bildtext bei den Credits und ich finde seine Bilder gut ausgewählt:
http://www.nytimes.com/slideshow/2010/07/12/world/20100713_Uganda_slideshow-3.html
Ansonsten ist hier alles normal, am Lokal in Kabalagala wo es passiert ist standen noch Polizeiautos als ich gestern vorbeifuhr. Und unser Kofferraum wurde einmal durchsucht, als wir mit dem Auto in die Parkgarage einer Einkaufsmall gefahren sind. Sonst merkt man hier nicht mehr viel und es wird auch nicht mehr groß drüber geredet. Schon eher Sorge haben die Leute hier vor der Entwicklung im Südsudan, der Separatismus anstrebt und dabei auch Gewalt einsetzt, und den Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr.
Das langsame Internet hier ist übrigens auch eine Folge eines technischen Defekts in einer Relaisstation in Mombasa, Kenia, wo das Kabel aus dem Indischen Ozean ankommt. Deshalb ächzt ganz Ostafrika unter dem quälend langsamen Internet. Die Zeitungen haben den wirtschaftlichen Schaden für Geschäfte und Banken schon einmal vorgerechnet. Es hieß, das dauere zwischen 8 und 14 Tagen, den Defekt zu beheben, mal sehen wann sie es hinkriegen.
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