Mittwoch, 30. Juni 2010

Hallo!

Schön dass di/ihr meinen Blog gefunden habt. Ich versuche euch von der weitverbreiteten, trivialen Mitmach-Web 2.0-Seierei zu verschonen, und einigermaßen Relevantes zu schreiben. Wie viele Toastscheiben ich grade zum Frühstück hatte interessiert wahrscheinlich keinen.

Warum ich hierher gegangen bin? Ich weiss es immer noch nicht. „Mal was anderes“ und „Bestimmt super spannend, läuft ja ganz anders da unten“ oder „Gibt ja nicht nur Wohlstand in der Welt“, das sind die Standardphrasen, die ich vorher immer vor mir her brabbelte. Irgendein Entwicklungs-Gutmenschenpathos darf ich ausschließen. Das Land braucht mich schließlich nicht, bei mehr als 7 Kindern pro Frau ist genug Manpower vorhanden um Brunnen und Strassen zu bauen. Dafür bin ich ja auch nicht hier.

Was weiss man schon von Uganda? Man hat vor kurzem in den Nachrichten von staatlich verordneter Homophobie gehört. Oder denkt an edle Wilde im Dorf, die bunt bemalt zu stampfenden Rhytmen ihre Choreographien im Staub darbieten. Dazu molochartige Großstädte mit menschenfeindlichen Slums? Mal sehen.

Da ich schon anfange nebensächlich zu werden… Ach, Abfahrt!


Flug, Visum beantragen und am Flughafen abholen lief reibungslos. Anders kann man es nicht sagen. Kairo war auch ok, weiss gar nicht was Marcus gegen den Flughafen hat. Nachmittag war langweilig aber ich konnte zumindest Italien rausfliegen sehen. Das Überholverhalten des Gegenverkehrs auf der noch verblüffend intakten, aber nassen Landstrasse steht in meinem Gedächtnis in der Reihe „Nahtod-Erfahrungen“. Ein Schreck am Abend reicht nicht aus, da latzt sich ein entgegenkommendes Motorrad („BodaBoda“ genannt) direkt vor unserer Nase voll hin und wäre beinahe unter unseren Suzuki Jimny gerutscht. Kurz anhalten, prüfender Blick im Spiegel, ja, er steht von allein wieder auf, also weiter. Die Kreuzung sei für Überfälle berüchtigt, sagt mein Fahrer, der Direktor vom Goethe-Institut. Der ist übrigens 32, hat bis 2005 Jura studiert und ist danach mit dem Fahrrad nach Südafrika gefahren. Von Deutschland aus über den nahen Osten. Respekt!!!

Mittlerweile habe ich es auch mal tagsüber in die Innenstadt geschafft. Bilder folgen in Kürze. Beim Betrachten sollte man sich eine Mischung aus Abgasen und Verbranntem in der Nase vorstellen. Müll wird hier häufig einfach am Strassenrand verbrannt. Da ich auf der Suche nach einem Kopfkissen war habe ich mich in den typischen überdachten, labyrinthartigen Owino-Markt verirrt. Irgendwo muss mittendrin eine Fäkalleitung unter der Erde gebrochen sein. Ich habe noch NIE NIE NIE etwas so widerliches gerochen. Überhaupt sind das hier ganz andere Gerüche im Alltag.



Zu meiner Tätigkeit. „Was machsten da eigentlich?“ wurde ich öfters gefragt. Etwas genauer weiss ich es auch erst seit heute. Zu meinen Tätigkeiten zählen vorerst:

Erstellen von Kursmappen, Vorbereitung von Diskussionsforen, Konzeption und Betreuung der Webseite und Newsletter. Soweit der Plan. Mal sehen wie sehr ich damit ausgelastet bin, das wird sich zeigen. Das Internet ging jetzt seit einfach mal 2 Tagen überhaupt nicht. Das sei aber schon ungewöhnlich, so kann ich hoffen dass ich demnächst etwas zuverlässiger berichten und Fotos schicken kann. Vor allem die Fotos aus der Innenstadt werden interessant.


Bilder kommen in Kürze!!!


Christopher

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